Projektleitung: Prof. Dr. Heiner Barz, HHU Düsseldorf
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Tanja Kosubek
Finanzierung: tanzhaus nrw mit Fördermitteln der Kulturstiftung des Bundes, unterstützt von der Landeshauptstadt Düsseldorf, der Kunststiftung NRW und dem Ministerpräsidenten des Landes NRW.
Laufzeit: Juli 2006 – Dezember 2010
Projektbeschreibung: Das Projekt „Take-off: Junger Tanz – Tanzplan Düsseldorf“, welches unter der Federführung des tanzhaus nrw im Juli 2006 startete, wurde gefördert im Rahmen des „Tanzplan Deutschland“. In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, zahlreichen Kulturinstitutionen, Schulen und Jugendfreizeitstätten sowie Dozenten und Choreografen sollten mit diesem Projekt Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Altersgruppen und Schulformen erreicht und unter Berücksichtigung verschiedener Stile und Methoden tanzpädagogisch gefördert werden.
Das Programm der Begleitforschung und Evaluation des Take-off Projekts umfasste eine Vielfalt an Aktivitäten, die von zwei Fakultäten der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf übernommen wurden. Das Team Prof. Bernd Günter und Benita Lipps von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing) legte seinen Forschungsschwerpunkt auf Aspekte der Kooperationsbeziehungen – die Ergebnisse werden in eigenen Berichten dokumentiert. Das Team Prof. Heiner Barz und Tanja Kosubek von der Philosophischen Fakultät (Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement) bearbeitete einerseits Fragestellungen der formativen Evaluation, die für die konkrete Projektsteuerung von unmittelbarem Nutzen waren. Andererseits wurden grundlegende Probleme der Relevanz von Tanz in pädagogischen Zusammenhängen bearbeitet.
Die auf knapp fünf Jahre angelegte Projektlaufzeit von Take-off bot dafür ein geradezu ideales Forschungsfeld, weil hier in für die BRD einzigartiger Weise mit der Implementierung einer künstlerischen Ausdruckform in pädagogische Kontexte experimentiert werden konnte. Die Evaluations- und Begleitforschungsaktivitäten des Teams Barz/Kosubek erstreckten sich auf alle in das Projekt einbezogenen Personengruppen, also auf Schülerinnen und Schüler, Eltern, Tanzdozentinnen und -dozenten, Lehrerinnen und Lehrer, Schulleiterinnen und Schulleiter, sowie in der letzten Projektphase auch auf Personen der Projektperipherie und des Projektumfelds. Erhoben wurden nicht nur die Wahrnehmung, Akzeptanz und Bewertung des Tanzunterrichtsgeschehens sowie der Teilhabe an tanzkünstlerischen Produktionen und Projekten. Überprüft wurden auch Wege und Formen auf und in denen sich Tanz in der schulischen Wirklichkeit etabliert, welche Auswirkungen auf subjektiv-persönlicher aber auch auf institutioneller Ebene wahrgenommen wurden. Die Dokumentation der Wirkungserwartungen war kein einfaches Unternehmen. Ein Mix aus unterschiedlichen Forschungsinstrumenten erlaubte es jedoch, Erfolge und Erträge sowie „Risiken und Nebenwirkungen“ des Take-off Projektes abzubilden.
In diesem Sinne wurden sowohl schriftliche Fragebögen für größere Repräsentativstichproben entwickelt als auch Explorationsleitfäden für tiefer gehende mündliche Interviews mit ausgewählten Gesprächspartnern von bis zu zweistündiger Dauer. Weiter wurde eine Gruppendiskussion (Fokusgruppe) mit denen im Projekt eingesetzten, erfahrenen Tanzdozenten und Choreographen durchgeführt, ein standardisierter Persönlichkeits- und Kompetenztest eingesetzt und eine kleine Gruppe von Schülern mit einem aufnahmefähigen mp3-Player ausgestattet, auf dem sie in Form eines Audio-Tanz-Tagebuches jeweils aktuell und unmittelbar nach dem Tanzunterricht über ihre Eindrücke, Empfindungen und Beobachtungen berichten konnten.
Presse: Am 10.09.2008 fand ein Pressegespräch mit der Präsentation der Zwischenergebnisse aus der wissenschaftlichen Begleitforschung statt. „Take-off: Junger Tanz. Tanzplan Düsseldorf“ zieht nach zweieinhalb Jahren Zwischenbilanz, dazu erschienen folgende Artikel:
- WZ; Regina Matthes: „Tanzfestival: Aufforderung zum jungen Tanz“ (11.09.2007); Download
- WZ; Marion Troja: „Tanzen soll ein Schulfach sein“ (10.09.2008); Download
- NRZ: „Auch die Kleinsten heben ab“ (11.09.2008)
- WZ; Marion Troja: „Schüler wünschen sich Tanz-Unterricht“ (15.11.2012); Download
Außerdem strahlte 3Sat 2006 eine TV-Doku über ein Tanz-an-Schulen-Projekt in Berlin (35 min) aus.