Da hört man doch immer wieder, die heutige Studentengeneration sei nur noch auf Pauken und auf Anpassung abgerichtet. Eigene Wege gehen? Fehlanzeige. Kreativität? Unbekannt. Widerborstigkeit gar? Auf dem Weg durch G8 längst abhandengekommen. Und dann das: Fußballturnier des Sozialwissenschaftlichen Instituts. Und der Spielplan liest sich, als hätte ihn Hape Kerkeling oder Mario Barth geschrieben. Jedenfalls ziemlich lustig. Da spielt zum Beispiel „RT Lügenpressing“ gegen „Glashoch Rangers“.
Oder „Rot-Licht St. PoWi“ gegen den „F.C. Inter Penetrazione“ – wobei man für Außenstehende vielleicht erläutern muss, dass Powi für Politische Wissenschaften steht. In Zeiten, in denen ich schon überlege, ob es bereits als sexistisch gelten könnte, wenn ich einer Frau nur die Tür aufhalte und die Kunst des Komplimente-Machens angesichts allgegenwärtiger Genderpolizist* innen im Aussterben begriffen ist, ist das jedenfalls ein bemerkenswert unbefangenes Spiel mit der Spannung zwischen den Geschlechtern.
Vorgabe bei diesem Turnier ist übrigens, dass jede Mannschaft mindestens zwei Mädchen im Team haben muss. Oder zwei Professoren – weil Profs offenbar fußballtechnisch als Mädchen, also als Handicap gelten. Bei der Mannschaft mit dem leicht ordinären Namen „Dumm kickt gut“ musste ich allerdings – meine Frau behauptet immer, dass ich eine besonders lange Leitung habe – selbst erst zweimal nachdenken, bis mir der Gag aufging.
(veröffentlicht am: 10.08.2017)