Im Campus Vita zahlt man bargeldlos. Hört sich einfach an – birgt aber jede Menge Tücken. Rein darf nur, wer sich eine Chip-Karte aushändigen lässt.

An jeder Tür steht ein Türsteher und hält Wache, dass keiner ohne Karte reinkommt (auch eine Form von Arbeitsbeschaffung). Bei jeder Bestellung von Hauptgericht, Getränk, Nachtisch oder Vorspeise muss man die Karte in einen Schlitz stecken. Die Karte merkt sich dann die Bestellungen und die Preise. Nach dem Essen gibt man die „Verzehrkarte“ ab, um mit seiner Mensa-Card zu bezahlen. Warum man nicht gleich mit der MensaCard bezahlt, was die Prozedur deutlich vereinfachen würde, das wissen die Götter. Wehe aber, wenn die Mensa-Card nicht mehr genug Guthaben enthält. In der „normalen“ Mensa kann man zwar unproblematisch die Mensa-Card an der Kasse aufladen; im schicken Campus Vita dagegen hat man dafür keine Zeit: „Wir dürfen das nicht mehr“, so entschuldigt sich die Kassiererin und verweist auf den Auflade-Automaten um die Ecke. Okay, dann machen wir das eben dort, sollte ja auch nicht viel komplizierter als der Parkscheinautomat funktionieren. Irgendwie will der Apparat aber nicht. Ich denke natürlich zuerst, dass ich selbst irgendetwas falsch mache, und will mir bei der netten Kassiererin Hilfe holen. Nein, da ist sie aber nicht zuständig, tut ihr leid. Zurück am „Aufwerter“ , sehe ich dort auf einem der sieben Hinweis-Schilder, dass man sich im Falle von Störungen an das „Info-Mensa-Card-Büro“ (ja, das steht da wirklich) wenden solle. Gut. Aber natürlich steht dann weder, wo das ist, noch wie sich das telefonisch erreichen lässt, noch sonst ein Hinweis. Später kommt, telefonisch vom Mensa-Personal verständigt, tatsächlich jemand vom Mensa-Card-Büro, um zu bestätigen, dass der Apparat derzeit keine Scheine annimmt: „Ja, das hatte ich schon gehört.“ Ja, dann ist ja alles in bester Ordnung. Mahlzeit.