Wieder ging sie leer aus, die Heinrich-Heine-Universität zu Düsseldorf, bei der Abstimmung über den Rektor des Jahres. Diesmal geht der Pokal an die Universität Hohenheim.
Aber was sagen diese vom Deutschen Hochschulverband (DHV) alljährlich veröffentlichten Umfrageergebnisse eigentlich tatsächlich? Wie bei allen derartigen Rankings und Hitlisten ist die Gefahr der Fehlinterpretation mindestens genauso groß wie die positiven Image-Effekte für die Sieger. Denn wer ganz oben steht, hat nicht etwa die beste objektive Bilanz vorzuweisen – sondern kann sich offenbar besonders gut verkaufen. Oder aber er hat eine besonders unkritische, durch viel Lokalpatriotismus geprägte Professorenschaft – denn nur die Hochschul- Angehörigen, die im DHV Mitglied sind, werden zur Abstimmung über ihren jeweiligen Rektor aufgefordert.
Sicher spielen auch saisonale Effekte wie beispielsweise Erfolge im Exzellenz-Wettbewerb oder andere Ereignisse, die eine Rektorin oder ein Rektor nur bedingt beeinflussen kann, eine Rolle. Manchmal mutet die Platzierung auch ein bisschen willkürlich an, wenn der ehemaligeWissenschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Professor Jan-Hendrik Olbertz, der seit einigen Jahren die Humboldt Universität Berlin leitet, mal auf Platz eins, 2013, landet und sich dann im vergangenen Jahr sogar im hinteren Drittel wiederfinden muss – auf den Rängen 30-50, deren exakter Listenplatz nicht näher ausgewiesen wird.
Anja Steinbeck, seit 2014 Rektorin der Heine-Universität, taucht dieses Jahr erstmals im Ranking auf. Und sie ist im hinteren Drittel in bester Gesellschaft. Dort finden sich dieses Jahr so bedeutende Universitäten wie die LMU München und so renommierte Hochschulmanager wie Professor Dieter Lenzen, langjähriger Präsident der FU Berlin, dann von der Uni Hamburg abgeworben, wo er nun – immerhin schon 68-jährig – für eine zweite Amtszeit bis 2022 bestätigt wurde.